Die Folgen des Krieges in der Ukraine bekommt das kleine Land Moldawien besonders stark zu spüren. Es ist das ärmste Land Europas und hat aufgrund seiner Nähe zur Ukraine einen riesigen Flüchtlingsstrom zu verzeichnen. Noch immer ist das Flüchtlingcenter in der MoldExpo voll. Der Bedarf an medizinischen Geräten wird aufgrund der steigenden Anzahl von Menschen, die medizinisch betreut werden müssen, immer wichtiger.
Eigentlich gehört das Sammeln von Spenden nicht zu den Aufgaben eines ICC (Intercountry Committee). Aufgrund der prekären Situation in unseren ICC-Ländern Rumänien und Moldawien haben wir uns aber dazu entschlossen, ganz gezielt vor Ort Hilfe zu leisten. Wir wurden grossartig unterstützt von den Rotary Clubs Baden und Solothurn-Land, von vielen privaten Helfern und von der Rotary Stiftung. Nebst Lebensmitteln für die Flüchtlinge und die Gastfamilien haben wir auch mitgeholfen, dass medizinische Geräte gekauft werden konnten, welche infolge der zunehmenden Anzahl Flüchtlinge nötig wurden.
Am 28. Oktober 2022 wurden wir in
der Universität «Universitatea
de Stat de Medicina si Farmacie „Nicolae Testemiţanu” din Republica Moldova», wo
wir ein Set eines Diagnosegerätes übergeben durften, von der stellvertretenden
Rektorin, vom Dean sowie dem Herzspezialisten, Rotarier Dr. Liviu Grib (Rotary
Club Chisinau Triumph), empfangen.
Beschaffungen in Staatsbetrieben dürfen normalerweise nur auf einer Tender-Basis erfolgen, was viel Bürokratie bedeutet und Beschaffungszeiten zwischen sechs und acht Monaten. Durch die Zusammenarbeit des IC mit dem lokalen Rotary Club Triumpf und dem E-Club International, Chişinău, konnte der Prozess enorm verkürzt werden.
Das Diagnosegerät wird den Patienten mit einem Armband umgebunden. Sie können sich damit frei bewegen, auch ausserhalb des Spitals, während das Gerät die Herzdaten direkt an das Spital übermittelt, wo sie mittels einer speziellen Software ausgewertet werden können. Je nach Fall, muss der Patient oder die Patientin die Arm-/Brustbinde mit dem Sender zwischen 24 Stunden und 7 Tagen tragen. Spannend ist, dass die Universität dieses Gerät erhält, um die Studenten daran auszubilden und es gleichzeitig dem Universitätsspital für akute Fälle zur Verfügung stellt.