Als die Gruppe ukrainischer Behinderter vor etwas mehr als einem Jahr mit Hilfe der beiden Rotary Clubs Kreuzlingen und Kreuzlingen-Konstanz aus Lemberg evakuiert wurde, dachte wohl niemand daran, dass der Aufenthalt im Thurgau so lange dauern würde. Aber da das Ende des russischen Angriffskriegs nicht absehbar ist, ist auch die Situation der Gruppe «Open Hearts» unsicher.
Einerseits sind sie froh und dankbar, in Sicherheit und gut untergebracht zu sein. Andererseits ist das Heimweh gross. Aus diesem Grund sind inzwischen neun der ursprünglich 21 Flüchtlinge wieder nach Lemberg zurückgekehrt. Für die anderen hat sich zumindest die Frage der Unterbringung geklärt. Die Nachricht, dass die Gruppe bis Ende Oktober bleiben kann, wo sie jetzt ist, hat für grosse Erleichterung gesorgt.
Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Turnhalle konnten die Behinderten im vergangenen Jahr zunächst in einem Gebäude der Stiftung Mansio auf dem Gelände des Kantonsspitals Münsterlingen untergebracht werden. Seit Ende Juni 2022 wohnen sie in einem anderen Gebäude, ebenfalls auf dem Klinikgelände. Die derzeitige Wohnsituation ist perfekt, weil sich Behinderte und Betreuer gegenseitig unterstützen können und somit weitgehend autark sind. Aus diesem Grund benötigt nur eine Behinderte Pflege von der Spitex. Eine Familie hat ein Auto dabei, mit dem die Einkäufe für die ganze Gruppe besorgt werden. Es wird gemeinsam gekocht, gegessen, gespült und geputzt.