Die verschiedenen Möglichkeiten des Rotary Jugendaustauschs

dimanche 7 mai 2023

Sibylle Hausammann & Nadja Klaus, Jugendaustausch-Kommission D2000

Den Rotary Jugendaustausch gibt es seit 1958 und ist Mitglied der Dachorganisation Intermundo und durch diese zertifiziert. Ziele der Rotary Austauschprogramme sind das Kennenlernen anderer Lebensgewohnheiten und die vertiefte Erfahrung einer anderen Kultur, der Erwerb von Sprachkenntnissen sowie ganz generell die Erweiterung des eigenen Horizonts und die Entwicklung der Persönlichkeit. Damit will Rotary die interkulturellen Kompetenzen fördern und einen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden leisten. «Es ist nicht wichtig, wohin du gehst, sondern dass du gehst. Mach dich auf zu einer Erfahrung, die dein Leben prägen wird; werde Weltbürger:in.»

Die Austausch-Programme stehen Kindern im Jugendalter von Rotarierinnen aber auch von Nicht-Rotariern offen. Folgende Austauschmöglichkeiten existieren:

  • Langzeitaustausch: August bis Juli des Folgejahres (ein Jahr) für Jugendliche ab 15 bis 18 Jahre
  • Family-to-family: drei bis vier Wochen Austausch bei einer Familie im Land der Wahl für Jugendliche ab 15 bis 18 Jahre
  • Camps (Lager): 10-14 Tage während Sommerferien in verschiedenen Ländern für junge Erwachsene ab 15 bis 26 Jahre 

Langzeitaustausch

Der Langzeitaustausch ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Der Austauschschüler erlebt den Alltag mit Gastfamilien, lernt die Gepflogenheiten und die Kultur des Gastlandes kennen, geht regulär zur Schule und besucht den örtlichen Rotary Club. Die Gastfamilien hingegen lernen viel über das Herkunftsland und die Familie ihres Gastes.

Die Familie des «Outbound» (ausreisender Schüler) beherbergt den «Inbound» (kommender Schüler) als erste Gastfamilie. Nach ungefähr drei Monaten erfolgt der Wechsel in die zweite Gastfamilie, später in die dritte. Der Schulbesuch läuft an der gleichen Schule weiter. Gastfamilien aus rotarischen und befreundeten Kreisen sind immer wieder gesucht und herzlich willkommen.

Die Austauschschüler und -schülerinnen werden sehr gut durch Verantwortliche für den Jugendaustausch des Landes (in der Schweiz eine spezielle Geschäftsstelle; www.rotaryswissyep.ch), durch die Jugendaustausch-Kommissionen der Distrikte sowie durch Jugendienstleiter und Counsellors des Gastclubs betreut. Es bestehen klare Verhaltens- und Reiseregeln. Die Outbounds können drei Wunschländer angeben und werden dann den Rotary Clubs und den Gastfamilien sorgfältig zugeteilt. Die Kosten für den Austausch sind dank Rotary-Sponsoring verhältnismässig günstig.

«Family-to-family» (Kurzaustausch)

Dieser Eins-zu-eins-Austausch ist eine grossartige Möglichkeit, interessante und abwechslungsreiche Aufenthalte oder Sommerferien zu verbringen, eine neue Kultur kennen zu lernen und die jeweiligen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Die Austauschschüler (15 - 18 Jahre) verbringen drei bis vier Wochen bei einer Gastfamilie im Ausland ohne Besuch einer Schule. Man unternimmt Ausflüge mit der Gastfamilie oder Mitgliedern des örtlichen Rotary Clubs. Der Gegenaustausch erfolgt entweder vor oder nach dem Aufenthalt im Gastland. Der kommende Austauschschüler lebt ebenfalls für drei bis vier Wochen in der Familie des Schülers, der im Ausland war.

Camps

Rotary Clubs und Distrikte organisieren weltweit jährlich rund 100 Camps (= Lager), hauptsächlich während den Sommerferien. Sie dauern zwischen zehn und vierzehn Tage. Pro Camp können sich ein bis zwei Teilnehmende pro Land einschreiben. Die Themen- und Programmauswahl ist sehr breit und reicht von Sport (Segeln, Surfen, Klettern, Biken etc.) zu Archäologie, Kultur, Geschichte und Sprache. Die detaillierte Campliste wird jeweils ab ungefähr Februar auf der Homepage (www.rotaryswissyep.ch/de/camps) publiziert und laufend aktualisiert. Auch in der Schweiz gibt es verschiedene Camps wie z.B.: «Thomas Kaiser Kletter-Camp» (D1990), «Zurich – Little Big City 2023» (D2000) und «From Ice to Lake 2023» (D2000).

Jugendaustausch-Kommission des Distrikts 2000

Die Austauschschüler und -schülerinnen bei Rotary werden vielseitig betreut. Einerseits durch die professionelle Geschäftsstelle in Lenzburg (www.rotaryswissyep.ch), in den Rotary Clubs durch den Jugenddienstleiter (YEO = Youth Exchange Officer), der die ganze Administration erledigt und der Counsellor, wo hauptsächlich für die Betreuung und das psychische Wohl der Austauschschüler zuständig ist.

Der Jugendaustausch-Kommission obliegen wichtige Aufgaben, in die sie vermehrt auch Mitglieder von Rotaract und Rotex einbinden will. Die Jugendaustausch-Kommissionen der Distrikte bestehen aus Mitgliedern verschiedener Rotary Clubs, die mehrheitlich eine grosse Erfahrung vom Jugendaustausch mitbringen und sich freiwillig und grosszügig engagieren. Erfahrung ist nicht zwingend. Geleitet werden sie von einem Präsidenten. Sie unterstützen und begleiten die Rotary Clubs, Gastfamilien und Austauschschüler im jeweiligen Distrikt ganz nach Bedarf und sind bei nationalen Multi-Distriktsanlässen, wie Vorbereitung der Outbounds und Gasteltern, Schulung der Inbounds im Sprachcamp, Debriefings, das beliebte Matterhorn-Weekend, etc. dabei. Selbst organisiert die Kommission des Distrikt 2000 Anlässe, wie «Waldhöck mit Samichlaus», «Schweizer Politik Neutralität» (Workshop & Parlamentsbesuch), Besuch der «Silvesterchläuse» in Urnäsch und die Fahnenparade an der Distriktskonferenz im Juni.

Gerne lancieren wir an dieser Stelle einen Aufruf, um neue Kommissionsmitglieder zu gewinnen. Erfahrung ist von Vorteil, muss jedoch nicht sein. Haben Sie ein Herz für die Jugend? Wenn Sie sich für diesen sinnvollen Dienst engagieren möchten, dann melden Sie sich bitte bei der Präsidentin der Jugendaustausch-Kommission, Nadja Klaus, Rotary Club Wil (E-Mail: kommission2000@rotaryswissyep.ch).   

Inbounds des Rotary Jugendaustauschs in den Schweizer Bergen