Das Swiss Laos Hospital Project – 21 Jahre medizinische und humanitäre Hilfe in Laos
lundi 26 avril 2021
Prof. em. Hans Ulrich Bucher, Präsident SLHP, und Dr. med. Elisabeth Bandi-Ott, Mitglied des Vorstandes SLHP und Rotary Club Zürich au Lac
Das SLHP entstand auf Initiative
eines Einzelnen und entwickelte sich zu einem Hilfsprojekt mit 50 Einsätzen von
Freiwilligen und Spenden von einer halben Million Franken pro Jahr.
Urs Lauper wurde 1999 zu einem Vortrag nach Laos eingeladen.
Er war bewegt von der Armut und den vielen kranken und sterbenden Müttern und
Kindern und beschloss zu helfen. Dabei ging er behutsam vor und versuchte das
Vertrauen der ÄrztInnen und der Behörden in Laos zu gewinnen.
Der Direktor des Mother-Child-Hospitals in Vientiane, Prof.
Bouavanh, empfing ihn mit offenen Armen und zusammen gelang es den beiden, in
kleinen Schritten die Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder in Laos zu
verbessern.
Schrittweise
Erweiterung
Im Jahr 2003 wurde neben der Frauenheilkunde die
Neonatologie (Heilkunde für Neugeborene) etabliert. 2008 war erstmals eine
Gruppe von HausärztInnen, darunter Elisabeth Bandi, im Norden im Einsatz. Das
Kantonsspital Winterthur errichtete 2010 mit dem Provinzspital in Phonsavan
eine Partnerschaft. Ein neues Mother-Newborn-Hospital wurde mit unserer
Unterstützung gebaut und 2014 feierlich eröffnet. Es wurde zum nationalen
Lehrspital erhoben.
Von der Hauptstadt aus wurden nach und nach Spitäler und Gesundheitszentren in mehreren Provinzen durch unsere Freiwilligen betreut. Das SLHP hat den Verhältnissen angepasste Vorgehen zur Abklärung und Behandlung von häufigen Krankheiten erarbeitet und instruiert.
Die wichtigste Tätigkeit des Swiss Laos Hospital Project ist die Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen, Pflegenden und Hebammen.
Laos ist ein junges Land: 43% der Bevölkerung ist unter 20 Jahren alt (in der Schweiz 19 %).
Positive Effekte für das ganze Land
An mehreren Orten konnten wir
bei der Planung und beim Bau von Gebärstationen und Abteillungen für
Neugeborene beraten und Sponsoren für deren Finanzierung vermitteln. Dabei wurden
wir immer wieder vom Improvisationstalent der Laoten überrascht. Von der
Planung bis zur Inbetriebnahme dauerte es oft nur wenige Monate.
Auf Initiative von Einzelnen wurden Kurse in
Spitalmanagement durchgeführt und eine vorher praktisch nicht existente
Psychiatrie etabliert. Mehrere Projekte hatten eine Auswirkung auf das ganze
Land.
So hat das SLHP ein Geburtenset zusammengestellt, das eine sterile
Abnabelung bei Hausgeburten ermöglicht hat. In Laos sind Hausgeburten weit verbreitet:
Diese machen mehr als 50% aller Geburten aus. Mit einem HIV-Screening bei
Schwangeren konnten Positive frühzeitig behandelt und deren Kinder vor einer
Übertragung des Virus geschützt werden.
Zukünftige Ziele
In Abstimmung mit den Fünfjahreszielen der laotischen
Regierung wollen wir weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung
der laotischen Bevölkerung, insbesondere von Müttern und ihren Kindern,
leisten. Es geht in erster Linie darum, fachliches Wissen und Können an
ÄrztInnen, Pflegende und Hebammen zu vermitteln. Dies soll durch Begleitung von
Alltagstätigkeiten im Spital, durch Kurse und die Vergabe von Stipendien
erreicht werden.
In zweiter Linie unterstützen wir die Anschaffung von Medikamenten, medizinischem Material und den Ausbau der Infrastruktur – immer in Absprache mit den lokalen Verantwortlichen. Da während der Corona-Pandemie die regelmässigen Einsätze von Freiwilligen aus der Schweiz in Laos eingestellt werden mussten, wurden Fortbildungsveranstaltungen über Video, vermehrt Stipendien für ausgewählte Medizinpersonen und die Beschaffung von Schutzmaterial und anderen Artikel des täglichen Bedarfs in den Spitälern unterstützt. Sobald alle Freiwilligen geimpft und Reisen nach Laos wieder ohne Quarantäne möglich sind, werden wir unsere Tätigkeiten vor Ort wieder aufnehmen.
Mehr Informationen: www.swisslaos.ch
Das SLHP hat in den letzten Jahren Zuwendungen von Clubs aus dem Distrikt 2000 erhalten.