Die Corona-Pandemie beschäftigt uns weiterhin. Es gibt kein Patentrezept, wie Rotary Clubs damit umzugehen haben. Wichtig ist aber, dass der Kontakt unter den Mitgliedern nicht zum Stillstand kommt.
Anfangs Juni war es für mich fraglich, ob ich meine Clubs ab August tatsächlich live besuchen kann. Inzwischen sind es über vierzig spannende, auch inspirierende Begegnungen mit Rotary-Vereinen geworden. Was ich erleben, erfahren oder auch lernen konnte, übertraf meine Erwartungen bei weitem.
In der aktuellen Corona-Situation müssen die Vorstände erneut Entscheidungen treffen, welche nicht nur für Rotary wichtig sind. Es sind auch Fragen zur Sicherheit, zur Sorgfalt im Umgang bei persönlichen Begegnungen sowie der kontinuierlichen Kontaktpflege im Club, die aufkommen.
Mögliche Massnahmen sind:
- Alle Live-Meetings (z.B. für 3 oder mehr Wochen oder bis auf Weiteres) absagen.
Folge: Die Club-Aktivität ist eingestellt.
- Alle Live-Meetings durch Online-Begegnungen ersetzen.
Folge: Es geht nahtlos, aber nur elektronisch weiter.
- Hybrid-Treffen (live und online) mit definierter Maximal-Teilnehmerzahl im Lunchlokal.
Folge: Der Club bleibt aktiv und bietet die Modus-Wahl zur Begegnung an.
- Weitere Live-Meetings mit erhöhten Sicherheiten wie z.B. Zweier-Tischen, 1,5 Meter Abstand bei Tisch, nur jeder zweite Platz ist besetzt.
Zusätzlich gibt es weitere Möglichkeiten, um in Kontakt zu bleiben:
- Modell «Gruppenpflege»
Der Club wird in 5er-, 8er- oder 10er-Gruppen eingeteilt. Jede dieser Einheiten erhält einen Gruppenchef, der einmal wöchentlich sämtliche Mitglieder, die weder live noch über ZOOM präsent sind, kontaktiert: Telefonisch, via Mail, per SMS oder mit 1,5 Meter Distanz beim Kaffee.
- Modell «Smartphone»
Clubeigene WhatsApp-Gruppe einführen, wo ein permanenter Austausch möglich ist.
- Modell «Live-Chat»
Zum Beispiel an drei fixen Tagen von 19-20 Uhr eine offene Plauderstunde einführen.
- Mitglieder schreiben Spontanbeiträge zum Bulletin, z.B. zu einem gegebenen Monatsthema.
- Jedes Mitglied verfasst einen Bericht (max. 1 A4-Seite) über sein Leben in der Corona-Pandemie.
Ich bin überzeugt, dass in den Clubs die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Viele wichtige Verhaltensweisen gelten wie vor einem halben Jahr und in unserem rotarischen Alltag wollen wir Folgendes von unseren Mitgliedern erwarten:
- Gründliches Händewaschen oder desinfizieren am Anfang und Ende des Meetings.
- Korrektes Niesen und Husten.
- Abstand von 1,5 bis 2 Meter überall, auch bei Tisch, einhalten.
- Apéros nur sitzend einnehmen.
- Beim Personal stets Masken erwarten und wenn nötig durchsetzen.
- Ansammlungen bei Türen und Garderoben vermeiden.
- Pflicht zur Selbstisolierung bei vermuteter Ansteckung.
- Feiern oder Sonderanlässe in Gruppen durchführen.
Die Aufbruchsstimmung mit so vielen positiven Signalen von Rotary Interanational und durch unseren grossartigen Weltpräsidenten Holger Knaack begeistert mich nach wie vor. Unsere Corona-Lernkurve ist eine grosse Herausforderung und bringt uns dazu, den vierten Punkt unseres 5-Jahres-Aktionsplans zu erfüllen: Wir steigern unsere Anpassungsfähigkeit!
Ich danke Ihnen allen für die grosse Arbeit in Ihren Clubs, anerkenne Ihr zusätzliches Engagement und wünsche viel Erfüllung wie auch Spass bei allem, was kommen wird.
Mit herzlich rotarischen Grüssen
Reto E. Fritz
Governor Rotary Distrikt 2000