Dass ein Schweizer Projekt einen Global Grant zugesprochen bekommen hat, ist eine Besonderheit, da Schweizer Clubs in der Regel nur als internationaler Sponsor auftreten. Bei dem Projekt handelt es sich um «SwissMentalHealth4Ukraine», ein Gruppenpräventionsprogramm der KJPP nach WHO (EASE) für Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern, die aus der Ukraine in die Schweiz geflüchtet sind. Der Global Grant kam mithilfe des Rotary Clubs Zürich City und des Rotary Clubs of Harwich/Dennis zustande.
Viele der geflüchteten ukrainischen Kinder und Jugendliche haben ein Trauma erlebt oder sind durch die Traumata ihrer Eltern psychischen Belastungen ausgesetzt. Sorgen um Familienmitglieder, die in der Ukraine zurückgeblieben sind und die Realisierung, dass der Krieg länger dauern könnte als gedacht, können den psychischen Leidensdruck zusätzlich erhöhen.
Für Schutzsuchende in der Schweiz ist es schwierig, an offiziellen Angeboten wie psychologischer Beratung teilzunehmen. Seit 2022 unterstützt das KJPP (Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie) ukrainische Kinder und Jugendliche mit dem dreistufigen Präventionsprogramm «SwissMentalHealth4Ukraine», welches unbürokratische und niederschwellige psychologische Betreuung anbietet.
Die erste Stufe besteht aus einem niederschwelligen Hilfsangebot, bei dem Eltern und Schulen beraten werden. Ein Programm, das die WHO empfiehlt, bildet die zweite Stufe. Es handelt sich dabei um ein Training zur Integration, wobei Grundfertigkeiten trainiert werden, die die Kinder emotional stärken sollen und bei der Eingliederung in den Kindergarten oder der Schule hilfreich sein können. Die dritte Stufe greift, falls weiterer therapeutischer Bedarf besteht. Dann können die Eltern und Kinder die «Sprechstunde für schutzsuchende Kinder und Jugendliche und deren Bezugspersonen» in Anspruch nehmen oder – bei intensiverem Bedarf – in der Kinderstation Brüschhalde behandelt werden.
Das Programm wird durch rotarische Hands-on Aktionen ergänzt. So wurden beispielsweise im Dezember gemeinsame Nikolausanlässe mit den Kindern und den Eltern durchgeführt, gemeinsames Kochen oder einfach nur Gespräche und gemeinsamer Austausch sind weitere geplante rotarische Aktionen im Rahmen des Programms. Dank dieser Unterstützung von Freiwilligen und dem Global Grant hat das Programm den grossen Vorteil, dass es ohne Zahlungen der Krankenkassen auskommt.
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