Die Rotary Clubs Kreuzlingen und Kreuzlingen-Konstanz sind seit gut 18 Jahren mit verschiedenen Hilfsprojekten im Raum Lemberg engagiert. In der aktuellen Situation ist unsere Hilfe gefragter denn je, wenn auch in anderer Form: Es geht jetzt darum, der vom Krieg betroffenen Bevölkerung über unsere Kanäle dringend benötigte Hilfsgüter zukommen zu lassen (Spenden), respektive unsere Freunde vor Ort zu unterstützen, was im Falle der Selbsthilfegruppe «Open Hearts» zur Evakuierung und Unterbringung in unserer Gegend geführt hat.
Am Mittwoch, 17. März, sind die Flüchtlinge nach 20-stündiger Busfahrt in Kreuzlingen eingetroffen. Sie wurden mit lokaler Hilfe unserer Projektpartner von Lemberg zur polnischen Grenze gefahren und dort von unserem Bus abgeholt. Die anfängliche Unterbringung erfolgte in einer Turnhalle in Kreuzlingen. Bereits am Dienstag, 22. März, konnte die ganze Gruppe in die behindertengerechte Institution «Mansio» in Münsterlingen umziehen. Die Betreuung erfolgt durch Clubmitglieder sowie ausgebildete Pflegekräfte. Die Gesuche um Erteilung des Flüchtlingsstatus «S» sind bereits unterwegs zur Aufnahmestelle.
Die Stimmung innerhalb der Gruppe, die aus 10 behinderten Menschen, davon 6 im Rollstuhl, sowie ihren Familienangehörigen und Betreuern besteht, ist verständlicherweise ambivalent: Einerseits sind sie froh, dem Kriegsgeschehen entkommen und in Sicherheit zu sein, anderseits vermissen sie ihre Angehörigen und ihr Zuhause schmerzlich. Wir alle hoffen mit ihnen, dass das schreckliche Drama ein baldiges Ende haben wird und sie in ihre Heimat zurückkehren können.