Shelterbox: Fatimas Geschichte

Freitag, 2. April 2021

In Nigeria, wo Fatima geboren wurde, führte sie ein bescheidenes, aber sorgenfreies Leben. Ihr Ehemann verdiente sein Geld als Bauer und ihre Kinder besuchten die Dorfschule. An einem sonnigen Freitagmorgen ändert sich jedoch alles. Die Terrorgruppe Boko Haram attackierte ihr Dorf, verletzte Menschen und tötete dabei ihre Mutter und ihre Cousine.

Die Attacke von Boko Haram
"Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem sich mein komplettes Leben in einen Albtraum verwandelte". Sie erzählt, wie alle fröhlich von der Moschee zurückkehrten – kurz darauf kam es zu einer Explosion. Im Rauch liefen schreiende Menschen herum und maskierte Männer schossen um sich. Überall war Blut und verletzte sowie tote Menschen lagen am Boden.

Flucht nach Kamerun
Mit jenem Teil ihrer Familie, der überlebt hatte, rannte sie davon. Ihr Ehemann wurde dabei verhaftet. Als sie im Minawao-Flüchtlingscamp in Kamerun ankamen, mussten sie teils am Boden schlafen und erhielten nur einmal am Tag etwas zu essen. "Meine Tochter fragte mich, wann wir wieder nach Hause gehen würden und wo ihr Vater ist. Was sollte ich ihr antworten?"


Die Nigerianerin Fatima fand Zuflucht in einer ShelterBox.

Mit dem Verkauf von weissen Bohnen baute sich Fatima ein neues Leben auf.

ShelterBox-Zelt und Hilfe
Nach Monaten in beengten und prekären Verhältnissen war Fatima mehr als erleichtert, als sie Zelt und Haushalts-Utensilien von der ShelterBox erhielt. Damit hatte sie wieder Nahrung, Wasser und einen festen Schlafplatz. Die Unsicherheit über die Zukunft blieb aber bestehen.

Lebensgrundlage wieder aufbauen
Dank dem eigenen Zelt schöpfte Fatima neuen Mut und fing an, über die Zukunft nachzudenken. Anfangs war sie eingeschüchtert, als Frau allein dazustehen. Jedoch waren viele in der gleichen Lage und führten dabei profitable Geschäfte. So entschied auch sie sich, Geld zu leihen und Akara (weisse Bohnen) zu verkaufen. Wie die Frauen im Camp schaffte sie es, sich ein neues Leben ohne Ehemann aufzubauen und für ihre Kinder zu sorgen.

Mit ihrem hart verdienten Geld kaufte sie weitere Utensilien über die ShelterBox hinaus. So ermöglichte sie ihren Kindern wieder den Schulbesuch. Das ShelterBox-Zelt schenkte ihr Privatsphäre und sie konnte sich besser aufs Geschäft bzw. die Schule konzentrieren. Nach 18 Monaten im Zelt entschied sich Fatima für eine halb dauerhafte Unterkunft und erhielt dabei Hilfe von der ShelterBox-Partnerorganisation IEDA Relief, um ihr Dach zu verstärken.


Trotz der traumatischen Erlebnisse verlor Fatima nie die Hoffnung. So plant sie eine Geschäftsexpansion, um ihren Kindern später als alleinerziehende Mutter ein besseres Leben zu ermöglichen. "Die Notunterkunft war mein erstes Haus hier. Ich bin dankbar für die Organisation und jedem der mithalf, mein Leben neu aufzubauen – jetzt werde ich jedem Wetter trotzen."

ShelterBox

ShelterBox gilt als offizieller Projektpartner von Rotary International. Als Charity-Organisation ist ShelterBox jedoch unabhängig von Rotary International und der Rotary Foundation. ShelterBox Schweiz ist ein eingetragener Verein.