Genau wie wir vom Rotary Distrikt 2000 wollen Sie die Marke Stiftung St. Jakob in Zukunft noch besser an die Öffentlichkeit herantragen. Was ist Ihre Strategie?
Mein Vorgänger hat sehr viel im Bereich Infrastruktur geleistet. Mein Fokus liegt jetzt darauf, unseren Angestellten genug Arbeit zu bieten. Diesen Auftrag kann ich nur erfüllen, wenn die Bekanntheit der Stiftung möglichst breit ist. So kommen wir auch im Offerten-Prozess zum Zug. Wenn die Leute sehen, wie professionell wir arbeiten und welche Referenzkunden wir haben, gewinnen wir meistens auch den Auftrag. Deshalb ist Marketing sehr wichtig – dazu gehört auch dieses Interview. Wir sind zudem auf den sozialen Medien, vor allem auf LinkedIn, sehr stark vernetzt. Wer interessiert ist, kann jederzeit vorbeikommen.
Noch eine persönliche Frage: Sie verfügen über keine soziale Ausbildung und dennoch haben Sie die Stelle als Leiter der Stiftung St. Jakob angenommen. Was hat Sie dazu bewegt?
Ich war 20 Jahre Geschäftsführer von verschiedenen KMUs. Eines Tages rief mich ein Headhunter an und fragte mich, ob ich an der Leitung der Stiftung St. Jakob Stiftung Interesse hätte. Ich dachte zuerst, dass mir die Fachkenntnis mit beeinträchtigten Menschen fehlt und verzichtete auf das Angebot. Der Headhunter rief mich nochmals an und sagte, sie suchten jemanden mit dem Herz am richtigen Fleck. Schliesslich entschied ich mich doch dafür. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass das Arbeiten mit beeinträchtigen Menschen genau gleich ist wie mit anderen Menschen. Es braucht einfach mehr Geduld, Menschlichkeit und man muss auch mal ein Auge zudrücken. Dennoch habe ich es noch keine Minute bereut, hier zu arbeiten.
Die Leute im geschützten Rahmen haben irgendwann Pech gehabt. Sie hatten zum Beispiel einen Arbeitsplatzverlust oder erlebten schwere Familienprobleme. Wir sind dann die Lösung, damit solche Menschen eine Beschäftigung finden. Diese Männer und Frauen sind intelligent, aber sie können nicht arbeiten wie Leute im normalen Arbeitsmarkt.
Wie kann man die Stiftung St. Jakob unterstützen?
Wir nehmen zwar Spenden entgegen, aber wir sind nicht davon abhängig. Uns ist geholfen, wenn ein Betrieb im Offerten-Prozess an die Stiftung St. Jakob denkt.