Not ist nicht nur materiell: Maskenproduktion als Sinnstiftung

mercredi 20 mai 2020

Viele Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sind wegen Corona in Not geraten. Ihnen ermöglicht Sr. Ariane, unterstützt von Pfarrer Wolf, in Heimarbeit Masken herzustellen. Dank der Vermittlung des Rotary Clubs Zürich City haben die LIPO Einrichtungsmärkte und ihre Lieferanten Sr. Ariane eine grosse Kiste an Stoffresten und eine Stoffballe sowie zwei Nähmaschinen geschenkt.

Spezielle Zeiten erfordern spezielle Massnahmen. Wer kennt diese Aussage nicht; und in speziellen Zeiten wie die aktuelle, trifft es Menschen am Rande der Gesellschaft besonders schwer. Sr. Ariane leistet seit Wochen zusammen mit über 90 jungen Freiwilligen viel materielle und spirituelle Hilfe rund um die Zürcher Langstrasse. Eine von Zürichs bekannten Ausgangsmeilen, zugleich aber einer der sozialen Brennpunkte der grössten Schweizer Stadt. Es geht um Obdachlose, Drogenabhängige, Prostitutierte, Sans Papiers oder einfach Menschen, welche die Covid-19 Pandemie aus der Bahn geworfen hat. Es sind alle Alter vertreten. Die Not, die Armut sieht man nicht allen Bedürftigen an. Pro Tag werden abends über 250 warme Mahlzeiten und während jeder Woche rund 800 Lebensmittelpakete abgegeben. Für all diese materiellen Hilfeleistungen benötigt Sr. Ariane mittlerweile bis zu CHF 2 000 pro Tag. Die Finanzierung dieses Bedarfs wird grosszügig durch Spenden verschiedener Rotary Clubs und durch zahlreiche Einzelspenden sichergestellt.

Die hilfsbedürftigen Menschen brauchen jedoch mehr als nur finanzielle Hilfe. Ein stärkendes Wort, ein offenes Ohr sind oft ebenso nötig. Oder eine Perspektive im Leben. Ein Beispiel: Den vielen in Not geratenen Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern ermöglicht Sr. Ariane, unterstützt von Pfarrer Wolf, in Heimarbeit Masken herzustellen, oder einen von einer Freiwilligen angebotenen Deutschkurs zu besuchen.

Dank der Vermittlung des Rotary Clubs Zürich City haben die LIPO Einrichtungsmärkte und ihre Lieferanten Sr. Ariane eine grosse Kiste an Stoffresten und eine Stoffballe sowie zwei Nähmaschinen geschenkt. Diese werden und wurden dringend benötigt, damit die Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter weiter Schutzmasken nähen können. Früher geschenkte Näh- und Stickmaschinen waren ausgefallen, die Stoffe am Ausgehen. Die Masken werden für den persönlichen Gebrauch verwendet oder über Sr. Ariane und ihr Team an Hilfsbedürftige auf der Gasse abgegeben.

Ich zitiere aus einem aktuellen Bericht Sr. Arianes: „Bis heute haben die Prostituierten über 850 Masken genäht und gestickt. Eine Tätigkeit, die Sinn macht, für sie persönlich, aber auch für alle, denen wir eine Maske abgeben können. Mich hat beeindruckt, wie ein junger Sexarbeiter mit Kolleginnen und Kollegen, diese Idee aufgenommen und tatkräftig umgesetzt hat. Vielleicht kann diese sinnstiftende Integrationsarbeit mit weiteren Näharbeiten ergänzt werden. Das Arbeitsverbot wird für diese Menschen wohl bis September bestehen bleiben. Sie leben oft in prekären Verhältnissen, mit einem nicht immer geregelten Aufenthaltsstatus, mit Angehörigen in Entwicklungsländern, denen sie zurzeit keine finanzielle Hilfe zukommen lassen können.“

Ein grosses Dankeschön geht an alle Menschen, die Sr. Arianes Wirken unterstützen. Spenden sind immer noch nötig und möglich über:

Gemeinnütziger Verein des Rotary Clubs Zürich City
c/o Hotel St. Gotthard, Bahnhofstrasse 87
8001 Zürich
IBAN CH87 0070 0110 0045 8103 4. Kennwort: „Schwester Ariane“

Dr. Erwin Carigiet Zürich,
Leiter Kommission Gemeindienst
Rotary Club Zürich City