Die Bündner Rotary Clubs trafen sich am 12. August im Flüela Hospiz zu einem geselligen und informativen Zusammensein.
Auch wenn es eigentlich kein Gipfel ist, sondern mit 2389 m.ü.M. einfach der höchste Punkt des Flüelapasses, so wird das Flüela Hospiz einmal jährlich doch zum Schauplatz einer Art Gipfel-Treffens. Und zwar immer dann, wenn sich dort alle Bündner Rotary Clubs aus dem Distrikt 2000 zu einem geselligen Gedankenaustausch einfinden.
Am 12. August war es wieder so weit. Rund 50 Rotarierinnen und Rotarier aus den Clubs St.Moritz, Thusis, Davos, Arosa, Chur, Chur-Herrschaft und Flims Laax waren der Einladung des RC Bad Scuol-Tarasp-Vulpera gefolgt. Alle Beteiligten scheuten weder die Kilometer, die sie unter die Räder nehmen mussten – bei den einen waren es viele, bei anderen einige weniger – noch das garstige, regnerische Wetter mit Temperaturen um die 5 Grad.
Garstige Bedingungen
Allen Widrigkeiten trotzen und Stärke zeigen, zeichnet nicht nur “normalsterbliche“ Rotarier aus, sondern auch Führungskräfte. Weder für Distrikt-2000-Governor Magdalena Frommelt, von Zürich kommend und nach Liechtenstein zurück reisend, war der Weg auf den Flüelapass zu weit noch für Ehrengast Gerhard Pfister, Nationalrat und CVP-Präsident. Er kam von Zug und musste dorthin zurück. Verdankt, beschenkt und verköstigt.
Über den Tellerrand hinaus
Ordentlich und protokollgemäss muss aber zuerst ein Umtrunk vermeldet werden, der eine perfekte Grundlage schuf, um dem Referenten ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Gerhard Pfister blickte in seinem Referat über den Tellerrand Schweiz hinaus und unternahm einen kritischen Streifzug durch die Unwägbarkeiten der aktuellen Weltpolitik. Stichworte hierzu: Populismus, Europäische Union, Trump, China, wechselnde politische Mehrheiten, wirtschaftliche Veränderungen und geopolitische Verschiebungen.
Seine Ausführungen endeten in einer Würdigung der Schweizer Verhältnisse. Die direkte Demokratie, der Föderalismus und die Schweizer Mentalität würden für stabile politische Verhältnisse sorgen und dafür, dass es wohl auch so bleiben werde, vermutete der CVP-Präsident – wenige Wochen vor den Wahlen. Am Ende gab es herzlichen Applaus und interessierte Fragen aus dem Publikum.
Beim anschliessenden Abendessen wurden Kontakte geschlossen oder vertieft, es wurde rege diskutiert und intensiv genossen. Dass es dabei nicht zu spät wurde und schon gar nicht ausufernd, dafür sorgte alleine schon der Veranstaltungsort. Zu vernünftiger Stunde begann der allgemeine Aufbruch, man kehrte in seine jeweiligen heimatlichen Gefilde zurück. Natürlich haben sich alle schon den August 2020 in ihrer Agenda rot markiert...
Neues ROKJ-Projekt
Vor dem offiziellen Beginn des Anlasses hatte Past Distrikt Governor Markus Hauser, St. Moritz, zu einer informativen Runde zum Thema ROKJ (Rotary für Kinder und Jugendliche) geladen. Interessierte Clubvertreter stellten am frühen Abend die Weichen für ein gemeinsames Bündner Projekt, das heisst es wurde die Gründung eines gemeinnützigen Vereins ROKJ_GRischun ins Auge gefasst. Das weitere Vorgehen wird in den Clubs besprochen werden.
Es lag auf der Hand, dass man an diesem Abend auch noch ein rotarisches Grundbedürfnis befriedigen wollte. Das blaue Rotary-Plastikschwein wanderte von Tisch zu Tisch und sammelte schon mal für künftige ROKJ-Spendenempfänger. Auch hier gilt die Rotary-Devise: Tue Gutes und rede darüber.
Gisela Femppel RC Flims Laax