Ayaka Saito war 15 Jahre alt, als sie im Juli 2003 für ein Jahr aus Taiwan zu uns in den Kanton Zürich kam. Sie ist nach dem Jahr nicht gerne weggegangen; sie blieb bis zum letzten Tag, den das Visum zuliess, und kaum zu Hause rief sie an, «Mami, wann darf ich wieder zurückkommen»? Heute vermietet sie in Tokyo erfolgreich Geschäftsflächen an europäische Firmen, die in Japan einen Sitz suchen. Als sie Ende Juni 2017 anlässlich ihres Besuchs zur Hochzeit unserer Tochter in die Schweiz kam, hatte sie ihre Zielvorgabe für das ganze Jahr bereits erreicht!
Ich habe sie damals gefragt, wie sie heute ihr Rotary-Austauschjahr beurteile, ob ihr das etwas gebracht habe. Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, «aber klar, that’s what makes me different!».
In den darauffolgenden Tagen habe ich begriffen, wie sie das meinte: Die japanische Kultur ist, im Vergleich zur Europäischen, streng strukturiert, was leicht zu Missverständnissen führen kann. Dank ihres Jahres bei uns ist es für sie jetzt ein Leichtes, zwischen den Kulturen Brücken zu bauen und klarer mit den Geschäftsleitungen der europäischen Firmen zu kommunizieren. Zusätzlich hat sie später noch in Boston studiert, doch das Leben in der Familie in Zürich hielt sie für prägender.
Die Beziehung zu unserer Familie ist sehr herzlich geblieben. Letztes Jahr besuchte sie uns erneut. Anlässlich der Hochzeit unseres Sohnes kam sie mit einer ihrer Schwestern nach Salzburg und seither tauschen wir uns regelmässig in einem Familienchat aus.